Luxemburgerli

Luxemburgerli sind kleine Schaumgebäcke der Confiserie Sprüngli in Zürich, der „Konditorenlinie“ der berühmten Familie Sprüngli, deren andere Linie die weltberühmte Pralinenfabrik Lindt & Sprüngli in Kirchberg in der Schweiz führen. Ein Luxemburgerli wird aus zwei kleinen Makrönchen zusammengesetzt, dazwischen kommt eine Crème- oder Ganachefüllung. Jedes Luxemburgerli hat einen Durchmesser von etwa 2,5 cm.


Die Luxemburgerli der Confiserie Sprüngli gehen nicht, wie so viele andere Spezialitäten des Hauses, auf die Ideen und die Rezepte von David Robert Sprüngli zurück, sondern auf einen Lehrling aus Luxemburg, Camille Studer. Studer kam Ende der 1950-Jahre als Konditorlehrling aus einer Confiserie in Luxemburg nach Zürich. Dies geschah im Rahmen einer Weiterbildungsmaßnahme bei der sich die die Confiserie Sprüngli und die Confiserie Namur in Luxemburg gegenseitig die Konditorenlehrlinge ausliehen, damit diese ihren Horizont erweitern konnten.

Nach einiger Zeit begann Studer aus Mandeln, geschlagenem Eiweiß mit Zucker und einer cremigen Füllung kleine Konfekte herzustellen nach einem Rezept, das er von seinem Lehrherren in Luxemburg aufgeschnappt hatte. Diese Konfekte wiederum waren nach dem Vorbild der französischen Makronen hergestellt, waren aber kleiner und viel leichter und luftiger als ihre französischen Vorbilder.

Anfangs waren die kleinen Makrönchen jedoch alles andere als ein Verkaufsschlager. Dies lag wohl auch zum Teil an ihrem ursprünglichen Namen, unter dem sie zunächst verkauft wurden. Zunächst als Baiser de Mousse (französisch: Schaumkuss) angeboten, war es der eher konservativen Kundschaft des Hauses Sprüngli etwas peinlich, so etwas ordinäres zu kaufen. Stattdessen verlangten sie das „Gebäck des Luxemburgers“, was später zu „Luxemburgerli“ (Kleine Luxemburger) wurde. Auch als als Studer Zürich wieder verließ und zurück nach Luxemburg ging, waren die Luxemburgerli noch keineswegs ein Verkaufshit und es war schwer, einen Nachfolger zu finden, der das luftige Konfekt in aufwändiger Handarbeit herstellen konnte.

Erst allmählich entwickelten sich die Luxemburgerli zu dem Verkaufsschlager und zu einem der berühmtesten Produkte der Confiserie Sprüngli überhaupt. Heute werden in aufwändiger Handarbeit im Schnitt 650 kg Luxemburgerli pro Tag produziert. Die Geschmacksrichtungen reichen dabei von Vanille und Chocolade über Cappuccino, Marron, Mandarine, Feige, Haselnuss bis hin zu Champagner, Himbeer, Zitrone und Maracuja-Chocolade. Dazu kommen noch Geschmacksrichtungen wie Rhabarber oder Baileys, die saisonal hergestellt werden und die sich immer wieder ändern.

Luxemburgerli sind heute das bekannteste und meistverkaufte Produkt der Confiserie Sprüngli überhaupt. Fast jeder in Zürich kennt die kleinen lockeren Konfekte und auch international haben die Luxemburgerli Millionen Anhänger.